Unsere Erde hat wieder ein weiteres Jahr getickt. Auch wenn es einzelne Kulturkreise gibt, wie die Juden und Chinesen, die noch einen eigenen Kalender verfolgen, so haben sich doch alle 200 Staaten dieser Erde dem Julianischen Kalender unterworfen.
Einerseits ist es praktisch mit dem Ende eines Kalenderjahres auch ein Kapitel abzuschliessen. Auf der anderen Seite ist es aber auch eine Versuchung im neun Jahr mit Hilfe von Vorsätzen etwas zu ändern. Diese können vielleicht bis Ende Januar noch durchgezogen werden. Doch die Muster des Gewohnheitstieres Mensch sind dann doch viel stärker.
Ausser man ist durch äussere Umstände gezwungen, tatsächlich etwas Wesentliches zu ändern, sei es aus gesundheitlichen oder ökonomischen Umständen. Und dann ist klar: Wir werden alle auch älter, entwickeln unsere Persönlichkeit und haben vielleicht Lust etwas ganz Neues anzufangen.
Evolutionäre Anpassung in Costa Rica
Green Iguana (oder: Common Iguana)
Latein: Iguana iguana
Ich bewundere Menschen, die sich anpassen können. Diese Fähigkeit ist tatsächlich ein evolutionäres Erfolgsmodel, wie es seit Erschaffung des Lebens unzählige Male bewiesen wurde. So wünsche ich mir für Sie und mich, dass wir uns optimal an unsere Umstände ohne zu murren anpassen können. Im Wort «optimal» möchte ich noch folgendes mitgeben: Eine optimale Anpassung beinhaltet immer auch eine Win – Win Situation, ein Verhältnis also, bei dem beide Seiten das Gefühl haben profitieren zu können, vielleicht «nur» emotional oder auch anderweitig. Alle parasitären Verbindlichkeiten sollten wir unbedingt überdenken.
Doch kommen wir zurück zum evolutionären Erfolgsmodell der Anpassung. Leider hat sich diese Tatsache nur auf einzelne Spezies und bestenfalls auf Individuen beweisen können. In den letzten uns bekannten 6000 Jahren Erdgeschichte gab es nur ein Volk und eine Kultur mit dieser Flexibilität, nämlich das Volk der Hebräer. Alle anderen Hochkulturen mussten die Lanzen irgendwann einmal strecken.
Erdgeschichtlich gesehen hat unser Trabant noch nie so unisono getickt. Der menschliche Fortschritt wird auf die Digitalisierung reduziert und alle Welt bastelt nun an dieser Zukunft mit einem blinden sektiererischen Glauben an den Fortschritt. Wir haben eine gemeinsame elektronische Sprache gefunden, wie sie vielleicht seit dem Turmbau von Babel nicht mehr da gewesen ist. Unsere Lern- und Entwicklungskurve zeigt steil nach oben und wenn es mathematisch möglich wäre, wäre sie schon lange überhängend. Das schürt natürlich den Glauben an die Menschheit und an unsere Zivilisation.
Doch wenn die führende Nation nicht einmal ein Haushaltsbudget zustande bringt, wie kann sie dann zur Flexibilität unserer Zivilisation beitragen, die so wichtig wäre, wenn wir uns den Umständen anpassen und überleben wollen? Etwas, was wir ja schon lange hätten tun sollen ...